Da 50 % der Frauen im Laufe ihres Lebens mindestens einmal an einer Harnwegsinfektion leiden werden, wird in diesem Fall immer häufiger auf Probiotika zurückgegriffen. Sind sie wirksam? Wie können Vulva und Vagina am besten gepflegt werden?
Zystitis ist eine Blasenentzündung, die in der Regel durch eine bakterielle Infektion verursacht wird. Das am häufigsten für diese Erkrankung verantwortliche Bakterium ist Escherichia Coli, das natürlicherweise im Verdauungssystem, insbesondere im Rektum und im Dickdarm, vorkommt.
Eine Blasenentzündung entsteht also, wenn Bakterien Escherichia Coli, die natürlicherweise im Dickdarm und Rektum vorkommen, in die Genitalien eindringen und dann die Harnröhre hinaufwandern, bevor sie sich an der Blasenwand festsetzen. Dort besiedeln die Bakterien das Milieu und verursachen die Harnwegsinfektion (1).
Die Harnwegsinfektion äußert sich dann durch verschiedene Symptome, die besonders lästig sind (2):
Harnwegsinfektionen sind in der Regel harmlos, können aber zu Komplikationen führen, vor allem in den Nieren, wenn die krankheitserregenden Bakterien den Harnleiter hinaufwandern und die Nieren besiedeln: Dann kommt es zur Pyelonephritis.
Frauen verfügen über eine Harnröhre, die weniger lang ist als die von Männern. Diese geringe Länge erleichtert das abnormale Eindringen von Bakterien in die Blase durch diesen Kanal.
Außerdem begünstigt die Nähe zwischen Anus und Vagina die Besiedelung mit Bakterien: Diese wandern durch den hydrolipidischen Biofilm zwischen Anus und Vagina und kontaminieren die Harnröhre.
Darüber hinaus können während der Schwangerschaft, aber auch aufgrund der Menopause die hormonellen Veränderungen, die Frauen durchlaufen, eine Harnstauung (also eine unvollständige Blasenentleerung) begünstigen, die wiederum das Wachstum von pathogenen Bakterien in der Blase fördert (da diese normalerweise beim Urinieren ausgeschieden werden) (3-4).
Schließlich ist beim Geschlechtsverkehr die Harnröhrenöffnung besonders anfällig für Krankheitserreger und kann dadurch kontaminiert werden, was das Auftreten von Harnwegsinfektionen begünstigt.
Da die Harnwegsinfektion durch eine bakterielle Infektion mit Escherichia Coli verursacht wird, ist die einzige von den Gesundheitsbehörden empfohlene Behandlung eine Antibiotikabehandlung oft mit einer Einzeldosis, die das Verschwinden der Symptome einer Blasenentzündung innerhalb weniger Tage ermöglicht (5).
Es wird auch empfohlen, ausreichend zu trinken: Angemessene Flüssigkeitszufuhr ermöglicht häufiges Wasserlassen, wodurch die pathogenen Bakterien aus der Blase gespült werden.
In diesem Sinne können einige Ärzte den Verzehr von diuretischen Pflanzen empfehlen, um das Urinvolumen zu erhöhen (Löwenzahn, Ackerschachtelhalm, Klette, usw.).
Moosbeere (auch bekannt unter ihrem englischen Namen: Cranberry) ist eine kleine, saure Beere, der Star der nordamerikanischen Küche, die in Mooren wächst und seit einigen Jahren einen großen Hype erlebt. Sie ist reich an Antioxidantien und Vitamin C und wird oft als Superfood bezeichnet.
Vor allem aber soll die Cranberry das Auftreten von Blasenentzündungen verhindern, insbesondere aufgrund ihres Reichtums an Proanthocyanidinen, Polyphenolen, die E.Coli daran hindern sollen, sich an der Blasenwand anzusiedeln. Dieser Ruf wird jedoch derzeit nicht von der EFSA bestätigt (6).
Darüber hinaus erkennt die WHO die traditionelle Verwendung einiger anderer Pflanzen zur Linderung oder Vorbeugung von Harnwegsinfektionen an: Echinaceae und grüner Anis insbesondere aufgrund ihrer immunstimulierenden oder antibakteriellen Eigenschaften. Es gibt auch andere Naturheilmittel gegen Blasenentzündung oder ganz allgemein ausgezeichnete Naturheilmittel für den Harnkomfort (wie die synergetische Formel Complete Uricare).
Was ist also von der Fähigkeit der Probiotika zu halten, Harnwegsinfektionen zu bekämpfen?
Zunächst einmal tendieren einige Studien dazu, die Existenz einer Urinflora (7) (also einer in der Blase enthaltenen Mikrobiota) zu belegen. Die Existenz der vaginalen Mikrobiota (auch Vaginalflora genannt) wurde bereits umfassend nachgewiesen.
Bestimmte Stämme von Laktobazillen weisen demnach ermutigende Ergebnisse bei der Prävention von Harnwegsinfektionen auf, insbesondere Lactobacillus rhamnosus GR-1 und Lactobacillus reuteri RC-14, unabhängig davon, ob die Probiotika oral oder intravaginal verabreicht werden (8). Ein Stamm, der zu dieser ersten Art von Mikroorganismen gehört, findet sich übrigens in der synergistischen Formel Vaginal Health, die dem Gleichgewicht der Vaginalflora gewidmet ist.
Mehrere Studien mit Lactobacillus crispatus zeigen auch, dass die Einnahme als Vaginalzäpfchen mit einer Reduzierung von wiederkehrenden Harnwegsinfektionen bei prämenopausalen Frauen verbunden ist (9-10).
Es sollten jedoch weitere Studienergebnisse abgewartet werden, um ein klares Bild über die Auswirkungen von Probiotika auf die Blase zu erhalten. Es gibt übrigens noch einen weiteren wichtigen Grund Probiotika bei Harnwegsinfektionen zu verwenden.
Menschen, die anfällig für Blasenentzündungen sind, erleben in der Regel mehrere Episoden innerhalb eines Jahres. Dies kann dazu führen, dass sie mehrere Antibiotika-Behandlungen über sich ergehen lassen müssen. Es wurde jedoch nachgewiesen, dass Antibiotikabehandlungen die Darmmikrobiota stark beeinträchtigen können (11).
In diesem Zusammenhang können Probiotika dazu beitragen, eine normale Darmmikrobiota während und vor allem nach einer Antibiotikabehandlung zur Bekämpfung einer Blasenentzündung zu erhalten (12): Denken wir an die Probiotika Probio Forte oder auch an Full Spectrum Probiotic Formula (die übrigens unter anderem auch Mikroorganismen der Art Lactobacillus crispatus) enthält.
Neben Heilbehandlungen gibt es einige Maßnahmen, mit denen sich das Auftreten von Harnwegsinfektionen vermeiden lässt. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Gewohnheiten, die sich auf die gute Gesundheit der Vulva und der Vagina beziehen.
Da Vaginalflora außerdem insbesondere aus Lactobacillus rhamnosus, Lactobacillus salivarus, Lactobacillus casei, Lactobacillus acidophilus und Bifidobacterium lactis besteht, führen zahlreiche Frauen regelmäßig Kuren mit probiotischen Formeln durch, die diese Mikroorganismen enthalten (wie Vaginal Health), um sich um ihre vaginale Mikrobiota zu kümmern (13).
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