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Alkohol trinken kann gut für die Gesundheit sein - wahr oder falsch?

„Ein Glas Wein am Tag hält den Doktor fern“. Was ist von diesem alten Sprichwort zu halten? In diesem Wahr-Falsch-Artikel erfahren Sie alles über den Nutzen oder Schaden von Alkohol für Ihre Gesundheit.

Rotwein und Weinberg

Ein Glas Alkohol am Tag ist gut für Ihre Gesundheit. Wahr oder falsch? Das ist in einigen Fällen wahr (jedoch sehr umstritten)

Die Debatte über die Vorteile eines gemäßigten Alkoholkonsums ist seit vielen Jahren im Gange. Einigen Studien zufolge könnte der Konsum von 10 Gramm reinem Alkohol pro Tag (d. h. ein Glas Wein, ein halbes Bier, ein Schuss Schnaps) bestimmte positive Effekte auf den Körper haben (1).

Ein kanadisches Team der Universität Calgary führte in diesem Zusammenhang zwei Metaanalysen von zwischen 1950 und 2009 veröffentlichten Studien durch, um die Auswirkungen des Alkoholkonsums auf die Gesundheit zu untersuchen (2). Trotz einiger Messabweichungen scheint es, dass Alkohol in den oben genannten Maßen (und nur in diesen Maßen!) bei Personen über 40 Jahren den Gehalt an gutem Cholesterin erhöht und das Blut für einige Stunden verdünnt und so die Gefahr der Bildung von ateromatische Ablagerungen reduziert, welche die Ursache für koronare Herzkrankheiten sind.

Diesen Forschern zufolge würde bereits ein Glas pro Tag ab dem 40. Lebensjahr (und erst recht ab dem 60. Lebensjahr) das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern. Aber Vorsicht: Der Konsum muss maßvoll sein und sich über einen längeren Zeitraum verteilen und die schützende Wirkung von Alkohol ist deutlich höher, wenn er zu einer Mahlzeit eingenommen wird.

Viele andere Forscher, die sich aus gesundheitlicher Sicht für „Null Alkohol“ aussprechen, sind der Meinung, dass der durch Alkohol verursachte Schaden den Nutzen überwiegt, selbst bei nur einem Glas pro Tag. Eine umfassende, in 195 Ländern durchgeführte Studie widerspricht der Vorstellung, dass ein geringer Alkoholkonsum eine schützende Wirkung haben könnte (3).

Bei bis zu einem Glas Alkohol würde der Schaden jedoch gering bleiben. Bei Personen im Alter von 15 bis 95 Jahren, die täglich ein Glas Alkohol trinken, erhöht sich das Risiko, an einer mit diesem Konsum zusammenhängenden Krankheit zu erkranken, innerhalb eines Jahres nur um 0,5 %. Fest steht auf jeden Fall, dass ab 2 bis 3 Gläsern Alkohol pro Tag die Gesundheitsrisiken sehr schnell ansteigen.

Wein ist kein Alkohol wie jeder andere. Wahr oder falsch? Falsch

Wein ist ein wohlbekanntes alkoholisches Getränk, das durch die Gärung von Trauben gewonnen wird, aber auch ein echtes Lebensmittel: Er enthält mehr als 800 verschiedene Inhaltsstoffe, darunter Mineralien, Vitamine und manchmal auch Kohlenhydrate.

Gut zu wissen: Rotwein ist besser als Weißwein. Bei der Herstellung von Rotwein werden die Schale und die Kerne der Trauben mit dem Saft eingemaischt. Aus diesem Grund ist Rotwein im Gegensatz zu Weißwein reich an Tanninen (Polyphenolen). Zu den Polyphenolen im Rotwein gehört unter anderem Resveratrol, eine hervorragende organische Verbindung, die das Herz-Kreislauf-System unterstützt (4-5).

Wein enthält aber auch Wasser und... Alkohol. Konkret enthält ein mit Wein gefülltes Burgunderglas 10 Gramm reinen Alkohol. Seien Sie also vorsichtig: Wein unterscheidet sich nicht grundlegend von anderen alkoholischen Getränken! Möchten Sie Ihre Einnahmemenge an Resveratrol (6) erhöhen, können Sie sich als gesündere Alternative für eine Resveratrol-Kur in Kapselform entscheiden (z. B. mit Resveratrol).

Alkohol erhöht das Krebsrisiko. Wahr oder falsch? Wahr

Nach Angaben der WHO gab es im Jahr 2016 3 Millionen alkoholbedingte Todesfälle (2,3 Millionen Männer und 700.000 Frauen), das macht mehr als 5 % aller weltweiten Todesfälle aus! Dies natürlich mit starken geografischen Unterschieden: Während in Saudi-Arabien nur 0,2 % der Todesfälle auf Alkohol zurückzuführen sind, sind es in Russland fast 22 % (7).

Wie bereits erwähnt, steigt ab 2 oder 3 Gläsern pro Tag das Risiko zu erkranken (Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Leberzirrhose usw.) erheblich an und beträgt bei durchschnittlich 5 Gläsern pro Tag + 37 %). In den meisten europäischen Ländern, mit Ausnahme Osteuropas, Kroatiens und Portugals, wo der durchschnittliche Alkoholkonsum wesentlich höher ausfällt, liegt er bei Männern jedoch genau zwischen 2 und 5 Getränken pro Tag.

Und wenn wir bei Alkohol vor allem an Leberzirrhose und andere Lebererkrankungen oder auch an Verkehrsunfälle denken, sollten wir nicht vergessen, dass Alkohol erwiesenermaßen auch ein Karzinogen (Gruppe 1) ist, das seit 1988 von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) als solches eingestuft wird. In Frankreich beispielsweise sind 8 % der Krebserkrankungen auf Alkohol zurückzuführen, das sind fast 30.000 Krebserkrankungen pro Jahr (9-12).

Alkohol macht gute Laune. Wahr oder falsch? Falsch

Obwohl Alkohol in kleinen Mengen für Entspannung, gute Laune und sogar Enthemmung sorgt, ist er auch die Ursache für gewisse Hirnschäden, und zwar umso stärker, je mehr Alkohol man zu sich nimmt. So führt bereits ein einziger Abend mit mehr als 5 Gläsern zu schweren Hirnschäden.

Die Folge: Probleme mit der Aufmerksamkeit, der Konzentration, dem Gedächtnis, dem Abstraktionsvermögen, den exekutiven Funktionen usw. Eine chronische Alkoholvergiftung kann sogar zum Korsakoff-Syndrom (einer Form der Amnesie) führen, das eine erhebliche Beeinträchtigung des Gedächtnisses sowie eine Neigung zum Fabulieren hervorruft, um diese Störungen, Stimmungsschwankungen usw. zu kompensieren. (13-15)

Schließlich wird übermäßiger Alkoholkonsum (d. h. mehr als 1 Glas pro Tag und vor allem bei Konsumspitzen von mehr als 5 Gläsern) häufig mit psychischen Störungen wie Angstzuständen und Depressionen in Verbindung gebracht.

Nein, Alkohol ist mittelfristig nicht gut für die gute Laune: Die sehr kurzfristigen Auswirkungen sind nur eine Illusion.

Es gibt Nahrungsergänzungsmittel, die bei der Alkoholentgiftung helfen. Wahr oder falsch? Wahr

Insgesamt gesehen ist es daher wichtig, den Alkoholkonsum stark einzuschränken, ihn sogar ganz zu vermeiden.

Zum Glück gibt es Nahrungsergänzungsmittel, die bei der Alkoholentgiftung des Körpers helfen. Dies trifft insbesondere auf den Kudzu (Pueraria montana) zu, eine aus Asien stammende invasive Kletterpflanze aus der Familie der Fabaceae (Bohnen, dicke Bohnen usw.). Einige Heilpraktiker empfehlen den Verzehr dieser Pflanze gar zur Entwöhnung (vgl. das Nahrungsergänzungsmittel Kudzu Extract). Dasselbe gilt für Dihydromyricetin, ein natürliches Flavonoid, das in einer in China heimischen Pflanze, bekannt als Rebentee, vorkommt (diese Substanz findet sich im Nahrungsergänzungsmittel Dihydromyricetin).

Kudzu kann auch mit anderen Substanzen kombiniert werden, um seine Wirkung zu verstärken: Das bekannte Nahrungsergänzungsmittel Alcohol Detox enthält zudem zahlreiche Antioxidantien und Vitamin B1, das gut für das Nervensystem ist, sowie Silymarin, eine Mischung aus Flavolignanen der Mariendistel, die für ihre leberschützende Wirkung bekannt ist.

Mariendistel und Kurkuma sind schließlich zwei Königinnen der Naturheilkunde, deren leberschützende Wirkung durch zahlreiche Studien umfassend belegt ist. Aus diesem Grund werden diese beiden Pflanzen in bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln (wie Rehab) miteinander kombiniert.

Quellenangaben

  1. Lakshman R, Garige M, Gong M, Leckey L, Varatharajalu R, Zakhari S. Is alcohol beneficial or harmful for cardioprotection?. Genes Nutr. 2010;5(2):111-120. doi:10.1007/s12263-009-0161-2
  2. RIMM, Eric B., KLATSKY, Arthur, GROBBEE, Diederick, et al.Review of moderate alcohol consumption and reduced risk of coronary heart disease: is the effect due to beer, wine, or spirits?. Bmj, 1996, vol. 312, no 7033, p. 731-736.
  3. GBD 2016 Alcohol Collaborators. Alcohol use and burden for 195 countries and territories, 1990-2016: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2016. Lancet. 2018 Sep 22;392(10152):1015-1035. doi: 10.1016/S0140-6736(18)31310-2. Epub 2018 Aug 23. Erratum in: Lancet. 2018 Sep 29;392(10153):1116. Erratum in: Lancet. 2019 Jun 22;393(10190):e44. PMID: 30146330; PMCID: PMC6148333.
  4. DELL'AGLI, Mario, BUSCIALÀ, Alessandra, et BOSISIO, Enrica. Vascular effects of wine polyphenols. Cardiovascular Research, 2004, vol. 63, no 4, p. 593-602.
  5. GRISWOLD, Max G., FULLMAN, Nancy, HAWLEY, Caitlin, et al.Alcohol use and burden for 195 countries and territories, 1990–2016: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2016. The Lancet, 2018, vol. 392, no 10152, p. 1015-1035.
  6. SINGH, Akhand Pratap, SINGH, Rachna, VERMA, Sumit Singh, et al.Health benefits of resveratrol: Evidence from clinical studies. Medicinal Research Reviews, 2019, vol. 39, no 5, p. 1851-1891.
  7. https://www.who.int/fr/news/item/21-09-2018-harmful-use-of-alcohol-kills-more-than-3-million-people-each-year--most-of-them-men
  8. GRISWOLD, Max G., FULLMAN, Nancy, HAWLEY, Caitlin, et al.Alcohol use and burden for 195 countries and territories, 1990–2016: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2016. The Lancet, 2018, vol. 392, no 10152, p. 1015-1035.
  9. A Review of Human Carcinogens. E. Personal Habits and Indoor Combustions. IARC Monographs on the Evaluation of Carcinogenic Risks to Humans; IARC Monographs, Volume 100 (E). 2012 585 p.
  10. Marant-Micallef, C. (2018), 'Nombre et fractions de cancers attribuables au mode de vie et à l'environnement en France métropolitaine en 2015 : résultats principaux', Bulletin Épidémiologique Hebdomadaire, 442-448.
  11. Shield, K. D.; Micallef, C. M.; Hill, C.; Touvier, M.; Arwidson, P.; Bonaldi, C.; Ferrari, P.; Bray, F. & Soerjomataram, I. (2017), 'New cancer cases in France in 2015 attributable to different levels of alcohol consumption', Addiction 113(2), 247--256.
  12. WCRF /, AICR (2018), 'Diet, Nutrition, Physical Activity and Cancer : a Global Perspective', Technical report, WCRF / AICR.
  13. LISHMAN, W. A. Alcohol and the brain. The British Journal of Psychiatry, 1990, vol. 156, no 5, p. 635-644.
  14. BODEN, Joseph M. et FERGUSSON, David M. Alcohol and depression. Addiction, 2011, vol. 106, no 5, p. 906-914.
  15. KOPELMAN, Michael D. The korsakoff syndrome. The British Journal of Psychiatry, 1995, vol. 166, no 2, p. 154-173.

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